Über 30 Jahre für Iserlohn im Einsatz: Die Chronik des ADFC Iserlohn

Seit mehr als 30 Jahren setzt sich der ADFC Iserlohn für das Radfahren in unserer Stadt ein. Ein steiniger Weg mit scheinbar unüberwindbaren Steigungen und langen Durststrecken. Aber auch mit kleinen Erfolgen. Zeit für eine Zwischenbilanz.

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Saisoneröffnung 2013: Anradel-Tour nach Rheinen © Gerd Schmidt

Obwohl es noch einige Jahre gedauert hat, schlägt eigentlich am 3. September 1990 die Geburtsstunde des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) in Iserlohn. Just an diesem Tag begann in Iserlohn in der VHS ein Kurs mit dem Titel „Verkehr im Jahr 2000 – Freie Fahrt für Radler" initiiert von  Bodo Mebes, damals Fachbereichsleiter an der VHS Iserlohn. 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Alter von 16 – 65 Jahren haben damals teilgenommen.

Wenn auch die Eingangsmotivation bei den Teilnehmenden sehr unterschiedlich war, stellte sich schnell heraus, dass sich grundsätzlich auf unseren Straßen und Wegen im Miteinander viel ändern muss, um auch als FahrradfahrerIn überleben zu können.

Das Ziel war klar, mehr Fahrradfreundlichkeit muss her!

Die VHS-Arbeitsgruppe arbeitete konsequent in den folgenden Jahren in vielen Projekten mit Verwaltung und Kommunalpolitik daran, dem Ziel etwas näher zu kommen. 

Die Projektgruppe „fahrRad“ war geboren, die dann am 6. Mai 1996 durch die Gründung der ADFC-Ortsgruppe Iserlohn abgelöst wurde. In einer Versammlung am 3o. Juni 1999 wurde die Gründung des ADFC-Kreisverbandes Iserlohn + Märkischer Kreis e.V. beschlossen.

Der erste Vorstand:

1. Vorsitzende Werner Kroll

2. Vorsitzende Ingrid Bögli

Schatzmeister Karl-Ludwig Gröning

Nach mehr als 30 Jahren Einsatz für mehr Partnerschaft, Miteinander also „Fahrrad-Fußgängerfreundlichkeit“ auf unseren Straßen ziehen wir Bilanz:

- Es hat sich einiges zum Besseren verändert,

- vieles ist so geblieben, z.T. schlechter geworden

- manche „Heilige Kuh“ - KfzAbstellplätze- dürfen nicht angetastet werden.

Also betrachten wir die momentane Situation im Einzelnen:

Iserlohn ist seit 1996 Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte“ (AGFS).

Die Stadt, also Politik und Verwaltung, sind damit eine Verpflichtung eingegangen, den Verkehrsfluss zu Gunsten des Radverkehrs und zu Lasten des Autoverkehrs umzuverteilen. Dazu gehört Mut und diesen Mut vermissen wir. Trotz durchaus vorzeigbarer Erfolge, z.B. die Fertigstellung des Radweges im Baarbachtal und der neue Bahntrassenradweg, blieb vieles, besonders in der Innenstadt auf der Strecke.

Das Radverkehrsnetz hat noch reichliche Lücken, so dass ein wirkliches Konzept nicht erkennbar ist. Von dem Ziel der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte 25 % Radverkehr auf allen Wegen, ist Iserlohn noch Lichtjahre entfernt. Dagegen boomt im Tourismus die Sparte Radtourismus gewaltig. An den bekannten Radrouten sieht man immer häufiger strahlende Hoteliers und Gastronomen. Mit unsrem Engagement für die Entwicklung des Radwanderwegs „Lenneroute“ haben wir diesen Trend vorausgesagt und immer wieder Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur angemahnt.

Wir hoffen nun auf das Regionale-Projekt „Lenneschiene + Lenneroute“. Mit dem „Ruhr-Lenne-Achter“, der vom ADFC - MK initiiert wurde, sind wir auf einem sehr guten Weg. Positive Beispiele erleben wir reichlich auf unseren Touren und mehrtätigen Radreisen im Märkischen Kreis, Sauerland, in ganz Deutschland.

Es werden immer mehr, die erkennen dass Radfahren und städtische Lebensqualität eine Einheit bilden, dass Radfahren nicht nur eine ökologische, sondern in Anbetracht knapper werdender Ressourcen auch eine besondere ökonomische Bedeutung hat. Die Arbeit im ADFC Iserlohn und Märkischen Kreis ist ein Beispiel dafür, wie durch ehrenamtliche Arbeit Impulse gesetzt werden können und Sachverstand in eine moderne Verkehrsplanung eingebracht werden kann.

Darum lohnt es sich für uns als ADFC immer wieder Anstöße in dieser Richtung zu geben und an diesem Rad zu drehen. Dabei denken wir nicht nur an uns, sondern auch an die nachfolgende Generation.

Downloads

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20.07.1991: Die Projektgruppe FahrRad auf Exkursion, dabei Ulrich Pagenstecher, Charlotte Kroll, Bodo Mebes und Werner Kroll

Copyright: Bernd Schlünder

1169x827 px, (JPEG, 475 KB)

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1995: Einweihungsfahrt über die Iserlohner Fahrradstrasse, Abschnitt Stenner-/Piepenstockstr., dabei Werner Kroll, Willi Kneer und Karl Ludwig Gröning

Copyright: Stadt Iserlohn

813x571 px, (JPEG, 291 KB)

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11.06.2005: Eröffnung der Lenneroute mit Dr. Axel Horstmann, damals Verkehrsminister NRW

Copyright: Charlotte Kroll

1600x1200 px, (JPEG, 719 KB)

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11.06.2005: Auf der Lenneroute unterwegs mit Tourenleiter Werner Kroll, Elisabeth Hegmann und Günther Behrends

Copyright: Harald Spiering

1288x966 px, (JPEG, 425 KB)

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06.11.2009: Eröffnung des Bahntrassenradweges, dabei: Paul Peter Ahrens (ehem. BM Iserlohn), Michael Esken (ehem. BM Hemer) und Werner Kroll.

Copyright: Stadt Iserlohn

3264x2448 px, (JPEG, 2 MB)

https://maerkischer-kreis.adfc.de/artikel/ueber-30-jahre-fuer-iserlohn-im-einsatz-die-chronik-des-adfc-iserlohn

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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