Ein bemerkenswerter Leserbrief

Heute erschien im IKZ, Ausgabe Iserlohn, ein sehr bemerkenswerter Leserbrief einer stets engagierten Mitstreiterin im ADFC Iserlohn zum Thema "Radfahren auf der alten Bahntrasse". Ich glaube, er spricht uns allen aus der Seele! Also unbedingt lesen.

Die alte Bahntrasse während der Bauarbeiten zur Bevorrangung der Radfahrenden. © B. Schomm

Leserbrief vom 26.05.23, IKZ (Zitat):

"Wie schade !
Da wird in Iserlohn wieder ein weiterer Schritt Richtung radfahrfreundlichen Wegen gemacht und dann kommen so viel Gegenwind und so viel Schuldzuweisungen und Misstrauen gegenüber Radfahrerinnen und Radfahrern.
(Wie gut, dass es keine Bürgerbefragung gegeben hat, sonst würden wir in Iserlohn wohl ewig auf erleichterte Bedingungen für die nicht autofahrenden Bürger und Bürgerinnen warten.)

Ich jedenfalls freue mich sehr über den Bahnradweg. Ich fand ihn schon vorher klasse, bin aber überzeugt, dass das Fahren dort mit der neuen Vorfahrtsregelung noch mehr Freude machen wird.

Und nein, ich bin weder lebensmüde noch rücksichtslos! Ich fahre sehr viel mit dem Rad, hauptsächlich für die alltäglichen Strecken, und ich komme gut klar mit allen, die zu Fuß unterwegs sind – solange auch sie rücksichtsvoll sind.

Und ja, selbst in der Rahmenstraße (meine Hauptstrecke in die Stadt) erlebe ich überwiegend positive Situationen, bei denen die Leute von sich aus (!) die Spur frei machen. Wenn das mal nicht der Fall ist, z.B. weil ich nicht gesehen werde, umfahre ich die Person langsam oder bitte mit vorsichtigem Klingeln um Platz. Ich habe dort noch nie gefährliche Situationen geschweige denn Kollisionen erlebt oder gesehen. - Das Verhalten klappt übrigens auch auf der Bahntrasse allermeistens.

Tatsächlich bin ich aber auch mal mit dem Auto unterwegs. Dann weiß ich, wo die Gefahren lauern und fahre entsprechend umsichtig.

Meine große Bitte an Politik und Verwaltung lautet daher: Bitte weiter so!

Radfahren ist in Iserlohn schon wegen der Topografie und den vielen Strecken mit unebenem Belag kein Zuckerschlecken. Da ist jede Erleichterung willkommen und sogenannte «mutige» Entscheidungen erst recht. - Allein schon diese Bezeichnung ist ja eigentlich ein Trauerspiel. Ist es «mutig» wenn es um Entscheidungen geht, die Luftverschmutzung und Lärm verringern sollen?
Liebe autofahrende Anwohner*innen von «jenseits» der Bahnradtrasse: Es geht darum, den Radverkehr im gesamten Stadtgebiet zu fördern und damit den Autoverkehr zu minimieren. Da geht die (vermeintliche) Rechnung mit der Verschlechterung durch Stoppen und Anfahren an den zahlenmäßig überschaubaren Kreuzungen einfach nicht auf!

Ich wünsche mir mehr Miteinander und weniger Gegeneinander. Und die Einsicht, dass sich in Sachen Schutz unseres Lebensraumes etwas ändern muss und dass dafür tatsächlich bisherige Selbstverständlichkeiten und Privilegien nicht mehr aufrecht erhalten werden können.

In diesem Sinne: Auf ein gutes zukünftiges Miteinander auf allen Wegen – zu Fuß, per Rad und mit Auto!! Dagmar P." (Zitatende)

Wir vom ADFC Iserlohn haben dem nichts hinzuzufügen.
 

 


https://maerkischer-kreis.adfc.de/neuigkeit/ein-bemerkenswerter-leserbrief

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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